Ein Kooperationsprojekt der Salesianer Don Boscos und der Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel
Eine Einrichtung in Kooperation
der Salesianer Don Boscos
und der Schwestern der
hl. Maria Magdalena Postel

Neuer Sportplatz in Berlin-Marzahn

Veröffentlicht am: 16. August 2018

Berlin – Geschätzt 150 Gäste, darunter viele Jugendliche, durften die Eröffnung des von der KfW Stiftung finanzierten Sportplatzes im Don-Bosco-Zentrum miterleben. Der Platz ist das neue Herzstück und künftig Dreh- und Angelpunkt für viele Gesundheits- und Sportangebote für arbeitslose junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, die „festhängen“ in Hartz IV. Sie alle hatten im Leben bisher wenige Chancen auf soziale Teilhabe, weil ihnen die kontinuierlich begleitenden „Zubringer“ fehlten. Die meisten haben noch keinen Schulabschluss und keine Ausbildung. Ihnen stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Don-Bosco-Zentrums mit viel Einfühlungsvermögen, mit Beratung, passenden Qualifizierungsangeboten und sogar mit einer sicheren Übernachtungsmöglichkeit zur Seite – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag.

Prominente Gäste bei der Eröffnung

Mit von der Partie waren: Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Gesundheit, Personal und Finanzen, Dagmar Pohle, Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied KfW und KfW Stiftung, Schwester Maria Thoma Dikow, Generaloberin der Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel, Pater Reinhard Gesing, Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos sowie der Jugendstadtrat, die Sozialstadträtin und die Leitungen des Jobcenters, des Jugend- und Sozialamtes.

Live-Musik, Talks und Fußballturnier

Den Auftakt des lang herbei gesehnten Tages machten am Mittag die „Manege Games“, bei denen die in der Einrichtung betreuten jungen Menschen ihre Künste und Kräfte im Sport messen konnten und dabei viel Spaß hatten. Ein Rahmenprogramm mit Live-Musik, Talks und einem Fußballturnier, bei dem gegen die Jugendlichen auch die Fußballmannschaft der KfW Niederlassung in Berlin antrat, rundeten das gelungene Event ab. Die Manege gGmbH konnte heute auch neue Fachräume einweihen, in der die Jugendlichen künftig auf unterschiedliche Berufe vorbereitet werden. Diese wertvolle Raumerweiterung haben ein privater Spender und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in Paderborn möglich gemacht.
Bereits seit fünf Jahren arbeiten die Manege gGmbH und die KfW Stiftung zusammen. Das Ergebnis: Ein breites Angebot an fundierten Eltern- und Familienberatungs- sowie sport- und gesundheitspädagogischen Angeboten. Darunter Ernährungsberatung, geeignete Bewegungsangebote für ein insgesamt gesunderes Körper- und Lebensgefühl oder Anti-Aggressionstrainings zur Steigerung des Selbstbewusstseins. Alle Angebote haben zum Ziel, die individuelle Grundverfassung der jungen Menschen auf dem Weg zur Unabhängigkeit vom sozialen Grundsicherungssystem zu verbessern, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken und zu mobilisieren, sie zu qualifizieren und nicht zuletzt die gewonnen Stärken an die eigenen Kinder weiterzugeben.

"Im Don-Bosco-Zentrum treffe ich jederzeit auf offene Ohren"

Susann (21), alleinerziehende Mutter: „Im Don-Bosco-Zentrum treffe ich jederzeit auf offene Ohren. Das ist wirklich eine große Hilfe. Auch die Bewegungsangebote nutzen ich und meine Freundinnen gern. Dafür jetzt einen richtigen Sportplatz zu haben, ist echt großartig. Besonders freue ich mich auch, dass ich jetzt Dank der Manege endlich meinen Schulabschluss nachhole und mich dann traue, eine Ausbildung zu beginnen.“
Die Angebote der in Marzahn wirkenden Manege gGmbH auf diesem Gebiet sind nachweislich erfolgreich – und sie haben Vorbildcharakter. Wenn Politik und Bürokratie diese Zielgruppe junger Menschen weiterhin entschlossen und spürbar im Gestaltungsfokus haben und Träger in die Lage versetzen, diesen umzusetzen, könnten sie vielleicht schon bald auf stabileren und kontinuierlicheren Füßen bundesweit ausgerollt werden.

Manege ist Teil des Bundes-Pilotprojekts "RESPEKT"

Der Hintergrund: Im Zuge der Erweiterung des SGB II um den §16h wurden 2016 Arbeitsförderung und Jugendhilfe operativ verbunden. 18 Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet wurden Teil des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ins Leben gerufenen Pilotprojektes „RESPEKT“ – die Manege gGmbH ist eine davon. Aus diesem Grunde stattete auch Bundeskanzlerin Merkel 2016 dem Projekt einen Besuch ab und überzeugte sich von der nachhaltigen Wirksamkeit der Arbeit. Doch Modelle und Projekte haben ein gesetztes Ende, so auch Ende Dezember 2018 das Pilotprojekt. Damit steht die Manege gGmbH vor einer großen Herausforderung.
Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied KfW und KfW Stiftung: „Wir als Stiftung treten bei der Finanzierung solch zukunftsweisender Projekte bewusst in Vorleistung. Für eine nachhaltige Implementierung braucht es aber langfristige Unterstützung mit staatlichen Mitteln. Deshalb wünschen wir uns, dass das erfolgreiche Pilotprojekt mit bundesweiter Strahlkraft jetzt in eine gesicherte Finanzierung übergehen kann.“

Gebraucht werden: Planungssicherheit und Kontinuität

Schwester Margareta Kühn, Geschäftsführerin Manege gGmbH: „Unsere Hilfe kommt an und wirkt. Jeden Tag. Was wir brauchen, ist Planungssicherheit und unsere jungen Menschen brauchen Kontinuität. Wir haben uns gemeinsam mit der Politik und vielen starken Akteuren auf den Weg gemacht. Jetzt möchten wir diesen Weg auch zusammen weitergehen und hoffen auf entscheidungsfreudige, mutige und nachhaltige Hilfe. Sie wird sich vielfach auszahlen durch viele junge Menschen, die hineinfinden in ein eigenständiges und verantwortungsvolles Leben mitten in unserer Gesellschaft.“